Liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Schleiz und der Ortsteile Dröswein, Gräfenwarth, Grochwitz, Langenbuch, Lössau, Möschlitz, Oberböhmsdorf, Oschitz und Wüstendittersdorf!

Auf die Frage ob es ein gutes oder ein schlechtes Jahr war, vermag ich mich noch nicht so richtig festzulegen. Sicherlich können wir mit vielen Dingen in Bezug auf die Stadt Schleiz zufrieden sein. Es wurden Baumaßnahmen begonnen von denen schon lange die Rede ist, an die viele Bürger nicht mehr geglaubt haben. Der Neubau der Polizeiinspektion ist gestartet und damit ist ein Signal in den Standort Schleiz gesetzt. Der Erweiterungsbau der Goetheschule hat genauso begonnen wie der Bau des Kunstrasenplatzes am Fasanengarten. Diese drei Projekte, die durch die Stadt Schleiz unterstützt, aber nur indirekt begleitet werden, sind seit langen in der Planung und standen schon manchmal vor der Streichung. Das sie jetzt umgesetzt werden, verdanken wir der Ausdauer und dem Nachdruck der Antragsteller und Bauherren. Doch nicht nur andere Träger haben in diesem Jahr in Bautätigkeiten investiert. Insbesondere die Stadt Schleiz selbst hat im abgelaufenen Jahr eine Vielzahl von Bauprojekten begonnen, durchgeführt und abgeschlossen. Doch dazu später mehr. Sicherlich sind allen Bürgern noch die Festwochen im Rahmen um die 100 Jahrfeier des Schleizer Dreieck in Erinnerung. Gemeinsam mit der Betreibergesellschaft Schleizer Dreieck und unserem hiesigen Motorsportclub Schleizer Dreieck (MSC), war es diesmal die Stadt Schleiz, die als Veranstalter für Rennhistorie, hochwertigen Motorsport und ein volles Rahmenprogramm sorgte. Zusätzlich zogen die alljährlichen Rennveranstaltungen tausende Motorsportfans nach Schleiz. Dabei wurde, erstmals in Schleiz, ein neues Spektakel an der Rennstrecke veranstaltet. Die XS Carnight, im Zusammenhang mit der Eröffnung der motorwelt Schleizer Dreieck, war ein Knaller für Teilnehmer und Besucher. Überhaupt war das Motorsportjahr 2023, mit all seinen Veranstaltungen, eine hervorragende Werbung für die gesamte Region. Dazu kommt ein Anlaufpunkt, den es als solchen bisher noch nicht in Schleiz gab. Viele Rennsportfans, die über das Jahr mit Ihren Motorrädern, Autos oder Oldtimern an die Rennstrecke kamen, konnte kaum Anschauliches geboten werden. Das hat sich seit dem 26. August, mit der Eröffnung der motorwelt Schleizer Dreieck geändert. Endlich können Besucher und Gäste auch zwischen den Veranstaltungen etwas über unsere legendäre Rennstrecke erfahren. Für das kommende Jahr 2024 sind natürlich wieder hochwertige Veranstaltungen am Schleizer Dreieck sowie in der Innenstadt Schleiz geplant. Interessant wird 2024 vor allem durch das sogenannte „Superwahljahr“ mit Landrats-, Bürgermeister-, Kommunal-, Europa und Landtagswahlen. Spekuliert werden kann noch, ob eine vorgezogene Bundestagswahl dazukommt. Dann können die Wahlsieger, wie zum Beispiel nach der Wahl in Bayern oder Hessen, sich euphorisch feiern lassen und auf ihren Machtanspruch hinweisen. Die Verlierer werden die Kommunikation bemängeln und feststellen, dass ihr Programm nicht an den Bürger herangedrungen sei. Dabei ist es vielleicht gerade an den Bürger herangedrungen und genau deshalb wurde die eine oder andere Partei nicht gewählt.

Ich persönlich finde die meisten Erklärungen nach den Wahlen schauerlich und denke, dass allen Politikern, ob Kommuna loder auf Landes- und Bundesebene, ein bisschen Demut und Verständnis für ihre Bürger guttun würde. Genau hier komme ich auf meine Eingangsfrage zurück, ob das zurückliegende Jahr gut oder schlecht war. Mit einem Blick auf das weltpolitische Geschehen, kann ich nicht von einem guten Jahr sprechen. Der Krieg in der Ukraine dauert immer noch an, ein weiteres im Pulverfass Naher Osten ist dazu gekommen. Im Hinblick auf diese Spannungen, sind meine Erwartungen an die verantwortlichen Bundes- und Europapolitiker dahingehend, sich verstärkt dafür einzusetzen, die Ausweitung von Kriegen zu verhindern und bestehende Kriege schnellstmöglich zu beenden. Die vom Krieg geplagte Bevölkerung braucht dann keine Fluchtgedanken mehr hegen und wird es uns danken. In dieser so unruhigen Zeit, halte ich es für uns Kommunalpolitiker sowieso umso wichtiger, Ruhe zu bewahren, überparteilich zu agieren und die Bürger nicht mit noch mehr streitbaren Äußerungen oder Entscheidungen zu belasten. Aus diesem Grund halte ich mich mit Äußerungen zu Themen, an denen ich nichts ändern kann, zurück. Genauso halte ich es mit fremden Fahnen am Rathaus, die weder die Not der Menschen in den Kriegsgebieten lindert, noch die Akzeptanz der heimischen Bürger unterstützt. Vielmehr sehe ich es als meine primäre Aufgabe an, Dinge anzupacken, die wir für uns und unsere Region entscheiden können, um das Leben in Schleiz und den Ortsteilen attraktiver zu machen. So haben wir als Verwaltung und Stadtrat im vergangenen Jahr vieles auf den Weg gebracht und geschaffen. Die Freiraumgestaltung im Bereich Bürgerteich / Braugasse ist fertiggestellt und wurde am 05. September den Bürgern übergeben. Ein befestigter Parkplatz mit öffentlicher Toilette und eine komplett neue Wegeführung sind dabei die auffälligsten Merkmale in diesem Bereich. Im Baugebiet in der Oschitzer Straße geht es gut voran und sehr attraktive Baugrundstücke entstehen. Im Frühjahr können Interessenten die ersten Baugrundstücke erwerben. Die Feldgasse wurde rechtzeitig vor dem Wintereinbruch fertig gestellt. Leider konnte das im Bereich der Schmelzhütte nicht erreicht werden. Trotz aller Bemühungen wird es für die Anwohner über den Winter Einschränkungen geben, die nach der Fertigstellung der Straße im Frühjahr hoffentlich schnell vergessen sind. Eine fast schon ewige Zeit und für alle Verkehrsteilnehmer viel zu lange, hat die Baustelle in der Hofer Straße gedauert. Doch nun haben wir in diesem Bereich mit neuen Gehwegen und einem fußgängerfreundlichen Übergang ein Stück hochwertige Verkehrsfläche erhalten. Wer sich die Frage stellt, ob das alles so notwendig war, der schaut sich die Gehwege in der Schmiedestraße an und kommt dann zu seinem eigenen Urteil. Grundsätzlich würde ich mich freuen, wenn die Bürger mit etwas mehr Gelassenheit eine Baumaßnahme aushalten, um sich hinterher umso länger daran zu erfreuen. Nachdem ein Zeitungsartikel über die zeitliche Verschiebung für das neu zu errichtendem Kinder- und Jugendzentrum berichtete, hat sich viel getan. Mittlerweile sind die wichtigsten Beschlüsse gefasst, so dass bei zeitnaher Erteilung einer Fördermittelzusage der Baubeginn durchaus eher als geplant, vollzogen werden könnte. Auch das Thema Klimaschutz und Energieeffizienz machen keinen Bogen um Schleiz. Die Stadtverwaltung wird sich diesem Thema stellen. Dazu beabsichtigen wir im kommenden Jahr einen entsprechenden Mitarbeiter für dieses spannende Themengebiet einzustellen. Bedauerlicherweise wurde das Dorfentwicklungskonzept für die Region Ost (Langenbuch, Dörflas, Lössau, Wüstendittersdorf und Oberböhmsdorf) vorerst nicht in das Dorferneuerungsprogramm zu Förderung aufgenommen. Dennoch sind wir optimistisch und planen eine neue Einreichung im nächsten Jahr. Ein Punkt der mir persönlich als dringend notwendig erachtet wird, sind erhöhte Anstrengungen bei der Sanierung von Straßen und Wegen. Nicht jede Straße kann in den Genuss eines grundhaften Ausbaus kommen. Wollen wir dennoch eine ordentliche Straßeninfrastruktur, kommen wir über einfachere Maßnahmen wie Straßendeckensanierungen nicht mehr umhin. Wir wissen um die noch vorhanden kaputten Straßen in Schleiz und den Ortsteilen und werden je nach Haushaltslage nach und nach Reparaturen bzw. Komplettinstandsetzungen vornehmen. Dennoch bitte ich alle Bürger um Verständnis, dass nicht jede Straße kurzfristig saniert werden kann. Nun freuen wir uns auf das Weihnachtsfest in diesem Jahr und hoffen auf ruhige Festtage. Ich möchte diese Zeit und den bevorstehenden Jahreswechsel zum Anlass nehmen, um all denen zu danken, die sich über das Jahr verdient gemacht haben. Mein Dank gilt den Bürgerinnen und Bürgern, die sich auf sozialem, sportlichem und kulturellem Gebiet in Vereinen, Verbänden, Kirchen, Institutionen und Initiativen beruflich oder ehrenamtlich engagiert haben. Ebenso danke ich den Mitgliedern des Stadtrates, den Ortsteilbürgermeistern mit ihren Ortsteilräten, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung mit ihren Außenstellen. Ich danke allen, die sich aktiv bei der Vorbereitung und Durchführung der Festwochen „100 Jahre Schleizer Dreieck“ beteiligt haben, insbesondere meinen Mitarbeitern vom Amt für Wirtschaft u. Stadtmarketing, dem Bauhof, der Betreibergesellschaft Schleizer Dreieck, den Vereinsmitgliedern des HGV Schleiz sowie den unermüdlichen Helfern und Organisatoren des MSC Schleizer Dreieck. Ein weiterer Dank gilt dem Geschäftsführer des Schleizer Krankenhauses, Herrn Dr. Ballies sowie dem gesamten Team für ihr Engagement aus einem beinahe geschlossenen Haus eine kleine, feine Vorzeigeklinik zu machen. Ein ganz besonderer Dank gilt meinen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Schleiz, die mit Stichtag 30. November bereits zu über 265 Einsätzen ausgerückt sind und den Bürgerinnen und Bürgern von Schleiz geholfen haben. Auch wenn unsere Zusammenarbeit nicht immer einfach ist, so möchte ich die Einsatzkräfte wissen lassen, dass ich sehr stolz auf jeden einzelnen Feuerwehrmann / Feuerwehrfrau bin. Für das Jahr 2024 und überhaupt wünsche ich Ihnen Allen, dass die Einsätze möglichst weniger werden und vor allem, dass weder Personen- noch Sachschäden entstehen. Kommen Sie immer gesund zurück! Ebenso danke ich unseren Bürgern, welche die Feiertage nicht im Kreise von Familie oder Freunden verbringen können, sondern ihre Zeit und Arbeitskraft in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Dazu zählen die Leute der Feuerwehr, der Polizei, im Rettungsdienst, in den nahegelegenen Krankenhäusern, den sozialen Einrichtungen und in den Versorgungsbereichen unserer Energieanbieter. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine frohe und gesegnete Weihnacht, innere Ruhe, sowie viel Gesundheit und alles erdenklich Gute für das neue Jahr 2024.

Ihr Marko Bias
Bürgermeister der Stadt Schleiz